Energiewende in Roggwil

Energiewende in Roggwil

  • Elektro PW: Die SP Roggwil wünscht, dass die Gemeinde einen Elektro PW als Mietfahrzeug zur Verfügung stellt.
  • Ladestation: Die SP Roggwil fordert, dass auf dem Gemeindegebiet mindestens eine Ladestation für Elektrofahrzeuge steht.
  • Gemeindefahrzeuge: Die SP Roggwil setzt sich ein, dass die Gemeinde ihre eigene Fahrzeugflotte klimafreundlich betreibt. Fahrzeuge, die ersetzt werden, sollen wenn möglich elektrisch betrieben sein.
  • Energierichtplan: Die SP Roggwil setzt sich ein, dass die Gemeinde bis spätestens 2025 den gemeinde eigenen Energierichtplan erstellt hat.

Weg vom Öl: Energiewende in Roggwil

Die Mutterpartei hat 2019 den Marshallplan für die Energiewende lanciert. Es handelt sich um ein pioniermässiges Investitionsprogramm, das auf Solarenergie und Energieeffizienz setzt, um den Ausstieg von der fossilen Energieversorgung zu beschleunigen.

Alle in der Schweiz handelnden Organisationen und Menschen sollen und können ihren Beitrag zur Netto Null Gesellschaft beitragen. Bund, Kantone, Gemeinden, Unternehmen und wir alle sind aufgefordert zu Handeln und unseren fossilen Energieverbrauch zu reduzieren, dass sich die Erde nicht um mehr als 2 Grad erwärmt.

Was bedeutet das für Roggwil? Wo und wie soll die Gemeinde Roggwil investieren, um die Abhängigkeit von der fossilen Energieversorgung zu reduzieren? Welche Massnahmen soll die Gemeinde umsetzten, um den CO2 Ausstoss auf dem Gemeindegebiet zu verringern?

Elektro PW

Elektrisch betriebene Fahrzeuge haben einen wesentlich besseren Wirkungsgrad als Fahrzeuge, die mit fossilen Energieträgeren angetrieben werden. Sie verbrauchen weniger Energie pro 100km als die konventionell angetriebenen Fahrzeuge. Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind zudem günstiger im Unterhalt.

Die Gemeinde soll mit dem guten Beispiel vorangehen und stellt einen elektrisch betriebenen Personenwagen als Fahrzeug für die Mitarbeitenden und als Mietfahrzeug zur Verfügung. Die Gemeinde und die Angestellten tragen mit der Nutzung des Elektro Autos dazu bei, dass weniger CO2 ausgestossen wird. Die privaten Nutzer: Innen tragen zu einem doppelten Nutzen bei. Einerseits zahlen sie mit den Mietgebühren einen Beitrag an die Betriebskosten und andererseits reduzieren auch sie ihren CO2 Ausstoss.

Ladestation

Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind auf Ladestationen angewiesen. In unserer Umgebung kann in St. Urban, an 3 Stationen in Langenthal und in Bützberg an 2 Stationen die Fahrzeugbatterie geladen werden. Je mehr Ladestationen in Betrieb sind, je mehr wird der Wechsel von einem fossil angetriebenen Fahrzeug auf ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug gefördert. Darum soll die Gemeinde in den Bau einer Ladestation investieren, dass einerseits das gemeindeeigene Fahrzeug geladen werden kann und andererseits auch Dritte die Batterien ihrer elektrisch betriebenen Fahrzeuge laden können.

Gemeindefahrzeuge

Die Gemeinde betreibt viele verschiedene Fahrzeuge. Die Fahrzeuge werden für verschiedene Zwecke eingesetzt, sei es für den allgemeinen Unterhalt, die Schneeräumung und den Winterdienst oder sei es für die Feuerwehr. Diese Fahrzeuge müssen von Zeit zu Zeit ersetzt werden. Sie müssen ersetzt werden, weil sie veraltet oder zu reparaturanfällig sind oder sie müssen ersetzt werden, weil sie es für einen ganz anderen Zweck eingesetzt werden müssten, als sie ursprünglich angeschafft worden sind.

Die Gemeinde soll ihren Fahrzeugpark so rasch als möglich auf eine elektrisch betriebene Fahrzeugflotte umstellen, um so die CO2 Emissionen zu reduzieren.

Kommunaler Richtplan - Energie

Was ist ein kommunaler Richtplan Energie? Mit dem Werkzeug der kommunalen Energierichtplanung soll die Gemeinde ihre Energieversorgung bis 2025 analysieren und darauf basierend Entscheidungsspielräume erkennen, um ortsgebundene Abwärme und erneuerbare Energien optimal zu nutzen. Sie kann mit der räumlichen Koordination von Energieangeboten und Energienachfrage die Nutzung von lokal vorhandenen, standortgebundenen Energien langfristig sichern. Die Energierichtplanung ordnet einzelnen Gebieten Prioritäten der Wärmeversorgung zu und formuliert unterstützende Umsetzungsmassnahmen der Gemeinde. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, dass vorhandene Abwärme und erneuerbare Energien optimal genutzt werden. Unnötige und ineffiziente Doppelspurigkeiten bei der Versorgung mit leitungsgebundenen Energien können leichter vermieden werden. Es resultieren eine grössere Sicherheit für Investoren von Anlagen zur Nutzung von Abwärme und erneuerbaren Energien und damit zusätzliche Anreize für deren Realisierung. Die Substitution fossiler Brennstoffe durch die Nutzung lokaler Energiequellen reduziert einerseits den Ausstoss von Kohlendioxid (CO2) und anderseits erhöht sie die lokale Wertschöpfung.

Förderung von Photovoltaik Anlagen

Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet den Treibhausgasausstoss bis 2030 auf das Niveau von 1990 zu senken und ab 2050 keine Treibhausgasemissionen auszustossen.

Der Krieg, der in der Ukraine tobt, zeigt ganz eindeutig, wie abhängig die Schweiz vom Import von fossilen Brennstoffen ist. Die Preise für die Treibstoffe, Heizöl und Gas steigen seit Kriegsausbruch stetig. Mit dem Einkauf von fossilen Brennstoffen fliessen jährlich Milliarden von Franken ins Ausland ab. Mit diesen Mitteln hilft die Schweiz auch den brutalen Invasionskrieg von Russland zu finanzieren.

Beides sind Gründe, um den Verbrauch an fossiler Energie deutlich zu reduzieren.

Um die Energie aus fossilen Brennstoffen zu ersetzten, wird mit einem zusätzlichen Strombedarf von ca. 45 TWh gerechnet. Erstaunlicherweise könnten Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächer ca. die Hälfte dieses zusätzlichen Bedarfs leisten. Mit anderen Worten die Dächer der Gebäude enthalten ein riesiges Potential für die Produktion von Strom aus Photovoltaik Anlagen. Die Dächer der Gebäude könnten einen sehr grossen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens erbringen und gleichzeitig dazu beitragen, dass weniger Schweizer Franken ins Ausland für den Einkauf von fossiler Energie fliessen.

Was bedeutet das für uns in Roggwil? Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir?

Mehr als 70 Photovoltaikanlagen sind schon auf Roggwiler Hausdächer installiert worden. Auf vielen weiteren Häusern in Roggwil besteht die Möglichkeit eine Photovoltaikanlage zu installieren.

Viele Hausbesitzer zögern mit einer Investition in eine PV Anlage, weil sie nicht wissen, wie sie diese finanzieren können, weil ihnen die Mittel fehlen. Der Kanton fördert den Bau von Photovoltaikanlagen. Er leistet einen Grundbeitrag und einen leistungsabhängigen Beitrag an den Bau einer PV Anlage. Die Gemeindebetriebe Roggwil sollen den Bau von PV Anlagen fördern in dem sie den Kantonsbeitrag um mindestens die Hälfte erhöhen. (Dieses Finanzierungsmodell wird von den EWK Herzogenbuchsee praktiziert). Diese Anschubfinanzierung soll Hausbesitzer motivieren ebenfalls in eine PV Anlage zu bauen.

In Roggwil entstehen nach wie vor Neubauten. Die Gemeinde soll mit einer Anpassung der Baugesetzgebung vorschreiben, dass auf allen Dächern von neugebauten Liegenschaften eine Photovoltaikanlage installiert sein muss.

Kleinwasserkraftwerk Güllenbrücke

Das Kleinwasserkraftwerk Güllenbrücke ist seit 1987 in Betrieb. Es liefert seit 35 Jahren gemeindeeigenen CO2 neutralen Strom für die Verbraucher:innen der Gemeinde Roggwil. Es liefert Strom für ca. 220 Haushalte. Die Stromgewinnung aus Wasserkraft trägt schweizweit dazu bei, das Nettonull Ziel bis 2050 zu erreichen. Aus diesem Grund soll die sich die Gemeinde dafür einsetzen, dass dieses Kleinwasserkraftwerk erhalten bleibt und weiterhin seinen Beitrag zur ökologischen Energiegewinnung leistet.

Für dieses Projekt «Energiewende in Roggwil» ist die Arbeitsgruppe SP-Roggwil Wahlausschuss Gemeindewahlen 2022 verantwortlich. 
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Yolanda Büschi 078 827 85 25, yolanda.bueschi(at)besonet.ch